Über das Schreiben: die Anfänge!
„Als Kind entführte mich mein Spiel in Fantasiewelten.
Heute schreibe ich!“
Olivia Stahlenburg
Erste Schreibversuche unternahm ich schon als Kind.
Sobald ich einen Stift halten konnte und alle Buchstaben kannte, fing ich an, meine selbst erdachten Geschichten in Kladden zu schreiben und dazu Bilder zu malen.
Im ersten und zweiten Schuljahr waren meine Kindergeschichten natürlich noch gespickt mit Rechtschreibfehlern. In der Grundschulzeit verschlang ich Kinderbücher von Enid Blyton, Tina Caspari, Astrid Lindgren und anderen Kinderbuch-Autor*innen.
Später in der 5. und 6. Klasse verfassten eine Klassenkameradin und ich aus eigenem Antrieb kleine Sketche für unseren Englischunterricht und führten diese vor.
Unsere Englischlehrerin war begeistert von unserem Ideenreichtum und ermöglichte es, dass wir uns auf diese Weise in einer fremden Sprache ausprobieren konnten.
Mit den Sketchen hatte ich früh zwei meiner Leidenschaften verbunden: das Theaterspielen und das Schreiben!
Als Teenager las ich viele Jugendbücher.
Mit 14 war meine Lieblingsautorin die Jugendbuchautorin Susan E. Hinton, die unter anderem „Die Outsider“ und „Kampffische“ verfasst hatte.
Mein erstes, eigenes Manuskript – ebenfalls ein Jugendbuch – habe ich neben weiteren Manuskripten aufbewahrt. Mit 17, 18 und 19 Jahren las ich in meiner Freizeit auch Werke namhafter, deutscher Schriftsteller und Dichter.
Meine wenigen eigenen Gedichte aus dieser Zeit habe ich jedoch nicht behalten.
Später in den 90ern machte ich regelmäßig mit einem Freund Musik und verfasste die Songtexte.
In meiner damaligen Studentenbude hing zwischen verschiedenen Fotos das folgende Gedicht von Friedrich Schiller an der Wand, das den Reiz des Schreibens wie ich finde treffend beschreibt:
Die Teilung des Erde
„Nehmt hin die Welt“, rief Zeus von seinen Höhen
Den Menschen zu. „Nehmt, sie soll euer sein!
Euch schenk ich sie zum Erb und ewgen Lehen –
Doch teilt euch brüderlich darein.“
Da eilt, was Hände hat, sich einzurichten,
Es regte sich geschäftig jung und alt.
Der Ackermann griff nach des Feldes Früchten,
Der Junker birschte durch den Wald.
Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen,
Der Abt wählt sich den edlen Firnewein,
der König sperrt die Brücken und die Straßen
Und sprach: „Der Zehente ist mein.“
Ganz spät, nachdem die Teilung längst geschehen,
Naht der Poet, er kam aus weiter Fern –
Ach! Da war überall nichts mehr zu sehen,
Und alles hatte seinen Herrn!
„Weh mir! So soll denn ich allein von allen
Vergessen sein, ich, dein getreuster Sohn?“
So ließ er laut der Klage Ruf erschallen
Und warf sich hin vor Jovis Thron.“
„Wenn du im Land der Träume dich verweilet“,
Versetzt der Gott, „so hadre nicht mit mir!“
Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?“
„Ich war“, sprach der Poet, „bei dir!“
Mein Auge hing an deinem Angesichte,
An deines Himmels Harmonie mein Ohr –
Verzeih dem Geiste, der von deinem Lichte
Berauscht, das Irdische verlor!“
„Was tun?“, spricht Zeus, „die Welt ist weggegeben,
Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein.
Willst du in meinem Himmel mit mir leben –
So oft du kommst, er soll dir offen sein.“
Friedrich Schiller